Geschäftsführer Stig Rømer Winther zieht nach 15 Jahren Arbeit mit dem Fehmarnbelt-Projekt Bilanz: Viele dänische Arbeitsplätze, bedeutende Aufträge für dänische Unternehmen, Existenzgründungen auf Lolland, eine verstärkte deutsch-dänische Wirtschaftskooperation und ein internationales Wissenszentrum sind bereits sichtbare Ergebnisse der künftigen festen Verbindung.
Am 1. März 2008 trat Stig Rømer Winther als Geschäftsführer der damaligen Stiftung Fehmarnbelt Forum, der heutigen Stiftung Femern Belt Development, an.
Damals wie heute geht es darum, den Nutzen der Festen Fehmarnbeltquerung in Bezug auf Arbeitsplätze und regionales Wachstum und Entwicklung zu maximieren, sowohl während der Bauzeit als auch nach der Inbetriebnahme.
"Es waren 15 intensive Jahre mit Höhen und Tiefen, Gerichtsverfahren, Verschiebungen des Projekts und gelegentlichen Zweifeln, ob das Projekt überhaupt realisiert werden kann. Aber jetzt kann sich jeder selbst davon überzeugen, dass das Projekt in vollem Gange ist und dass die großen Erwartungen in Bezug auf neue Arbeitsplätze und Entwicklung ernsthaft in Erfüllung gehen", sagt Stig Rømer Winther.
In Rødbyhavn ist die größte Baustelle Europas entstanden, und auch in Puttgarden auf der deutschen Seite des Fehmarnbelts zeichnen sich die Konturen der künftigen festen dänisch-deutschen Verbindung ab, die Ende 2029 eröffnet werden soll.
Viele positive Erfahrungen
Wenn Stig Rømer Winther die 15 Jahre des Fehmarnbelt-Projekts zusammenfasst, dann sind es vor allem die vielen positiven Erfahrungen, die hervorstechen:
Viele neue Arbeitsplätze, eine große Anzahl von Aufträgen für dänische Unternehmen, ein wachsendes Verständnis und Akzeptanz des Projekts in Deutschland, dänisch-deutsche Kooperationen zwischen Unternehmen, Kultureinrichtungen, Sportorganisationen usw., neue Möglichkeiten für den dänischen Export von Wissen über große grüne Infrastrukturprojekte und die Aussicht, die Tunnelfabrik und damit Arbeitsplätze auf Lolland auch nach Abschluss des Fehmarnbelt-Projekts dauerhaft zu erhalten.
Dänische Unternehmen werden stark von der Fehmarnbelt-Querung profitieren
Bereits 2011 hat Femern Belt Development die Initiative ergriffen, um Unternehmen in der Region Seeland auf die Chancen vorzubereiten, die sich durch den Bau der Fehmarnbelt-Querung ergeben werden.
Die Initiativen "Bereit für neue Chancen" und "Fehmarn-Wachstum" zielten darauf ab, das Management und die Mitarbeiter insbesondere in der Bauwirtschaft, im Dienstleistungsbereich und im Transportsektor zu qualifizieren und so für künftige Fehmarn-Aufträge fit zu machen.
Im Laufe der Jahre haben rund 800 Unternehmen, vor allem aus der Region Seeland, an Orientierungsveranstaltungen und Programmen teilgenommen, die sie auf das Fehmarnbelt-Projekt vorbereitet haben. Femern Belt Development hat sich auch intensiv darum bemüht, dass die Unternehmen Partnerschaften eingehen und Netzwerke bilden, um ein ausreichendes Volumen zu schaffen, um sich in einem solchen Großprojekt behaupten zu können.
"Viele Unternehmen haben das Angebot und die Beratung angenommen, und das hat dazu geführt, dass überraschend viele Aufträge und Unteraufträge für das Fehmarnbelt-Projekt an dänische Unternehmen gegangen sind. Bis heute haben rund 200 dänische Unternehmen Aufträge für das Fehmarnbelt-Projekt erhalten, und in den kommenden Jahren werden weitere Ausschreibungen folgen, die für kleine und mittlere Unternehmen interessant sind", sagt Stig Rømer Winther.
Die verstärkte Wirtschaftstätigkeit hat zur Ansiedlung von Unternehmen auf Lolland geführt, zum Kauf von Industrieflächen in der Nähe von Maribo durch ein deutsches Unternehmen, und sie hat auch zu einer verstärkten Zuwanderung geführt.
Viele hochqualifizierte Familien haben sich auf Lolland niedergelassen, was der Gemeinde Lolland die Möglichkeit gegeben hat, eine internationale Schule einzurichten.
Wachsende deutsche Unterstützung für die Fehmarnbelt-Querung
Im Laufe der Jahre hat sich gegen das Fehmarnbelt-Projekt Widerstand formiert, vor allem von Umweltverbänden und aus der Bevölkerung der Insel Fehmarn.
"Der Widerstand ist nicht mehr so sichtbar. Ich stelle fest, dass sich immer mehr Menschen dafür entscheiden, die Chancen der Festen Fehmarnbeltquerung wahrzunehmen. Das ist mit Sicherheit die Einstellung, die wir zunehmend bei deutschen Kommunalpolitikern und nicht zuletzt in norddeutschen Wirtschaftskreisen beobachten", sagt Stig Rømer Winther.
Femern Belt Development arbeitet mit einer Reihe von Partnern zusammen, um den Kontakt zwischen dänischen und deutschen Unternehmen herzustellen und zu pflegen.
Dies geschieht u.a. im Rahmen des jährlichen Sport- und Wirtschaftsevents BeltCup im Juli und der Fehmarnbelt-Tage, die in diesem Jahr am 11. und 12. Juni in Rødbyhavn stattfinden.
Export von dänischem Wissen über grüne Mega-Infrastrukturprojekte
Gemeinsam mit einer Reihe von Partnern hat Femern Belt Development im Jahr 2022 die Initiative ergriffen und den Fehmarn Innovation Hub in Rødbyhavn gegründet, um das im Rahmen des Fehmarnbelt-Projekts aufgebaute Wissen zu sammeln und es in der Bauindustrie zu teilen und zu verankern.
"Das neue Wissen, das in diesem Projekt aufgebaut wird, ist sehr bedeutsam und kann dazu beitragen, die Position der dänischen Hoch- und Tiefbauunternehmen zu stärken, damit wir die Vision verwirklichen können, weltweit führend bei grüner Mega-Infrastruktur zu werden", sagt Stig Rømer Winther.
Der Fehmarn Innovation Hub ist seit dem 1. September 2022 in provisorischen Räumlichkeiten aktiv, und derzeit wird an einem dauerhaften zukünftigen Standort in der Nähe der Fehmarn-Baustelle in Rødbyhavn gearbeitet.
Dauerhafte Fabrik mit vielen Arbeitsplätzen
Nach den ursprünglichen Plänen sollte die riesige Tunnelfabrik auf der Fehmarnbelt-Baustelle in Rødbyhavn, in der die 73.000 Tonnen schweren und 217 Meter langen Tunnelrohre produziert werden, nach Abschluss des Fehmarnbelt-Projekts abgerissen werden.
Nun gibt es jedoch die Aussicht, dass die Fabrik dauerhaft erhalten werden kann.
"Wir arbeiten mit einer Reihe von Partnern zusammen, um die Fabrik als künftige Produktionsstätte zu erhalten, und zwar nicht nur für Tunnelrohre für künftige dänische Infrastrukturprojekte, sondern auch für solche aus dem Ausland, und auch als Hersteller von z. B. Betonfundamenten für die geplanten Energieinseln in der Nordsee", sagt Stig Rømer Winther.
Die dauerhafte Einrichtung der Tunnelfabrik wird auf Lolland viele zukünftige Arbeitsplätze schaffen.
"Es ist ganz klar, dass das Fehmarnbelt-Projekt schon jetzt viele positive Auswirkungen hat, und wir können uns in den kommenden Jahren auf noch mehr freuen. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten, die sich in den nächsten 10 bis 15 Jahren ergeben werden, im Auge behalten", sagt Stig Rømer Winther.