Femern A/S hat die vier Konsortien benannt, die sich um den letzten großen Auftrag für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels nach Deutschland bewerben werden. Das Projekt umfasst den Bau von insgesamt 25 Kilometern elektrifizierter Bahnstrecke und einem Schwerpunkt auf klimafreundlichen Lösungen.
Der Auftrag wurde mit einem erwarteten Gesamtvolumen von rund 1,5 Mrd. DKK ausgeschrieben, teilt Femern A/S mit.
Die ausgewählten Konsortien
Insgesamt neun große Konsortien hatten sich um eine Präqualifikation für die Teilnahme an dem Projekt beworben. Von diesen wurden nun vier Konsortien für das weitere Verfahren bis zur endgültigen Auftragsvergabe ausgewählt.
Dabei handelt es sich um die folgenden Konsortien:
- PORR (Österreich, Deutschland)
- TSO - Swietelsky (Frankreich, Österreich)
- Aarsleff Rail - Rhomberg (Dänemark, Österreich)
- ACSA - Cobra (Spanien)
Eine klimaneutrale Bahnstrecke
Die vier ausgewählten Konsortien erfüllen alle die Voraussetzungen für die Präqualifikation, einschließlich nachgewiesener Erfahrung, z. B. im Bereich der Eisenbahnsicherheit und der Einhaltung von CSR-Anforderungen.
"Unser Ziel ist es, eine klimaneutrale Bahnstrecke in Betrieb zu nehmen und einen Beitrag zum umweltfreundlichen Umstieg des Verkehrssektors zu leisten. In einem harten Wettbewerb haben wir nun die vier Konsortien gefunden, die die besten Karten haben, sich für die Aufgabe zu bewerben und eine Schienenstrecke zu liefern, die sowohl beim Bau als auch im Betrieb auf klimafreundliche Lösungen setzt", sagt Kirsten Christensen, Vertragsdirektorin bei Femern A/S, die für die Bahnanlagen verantwortlich ist.
Ausschreibung mit Verhandlung
Die Aufgabe - der so genannte TTC-Vertrag (Tunnel Track and Catenary) - umfasst eine zweigleisige Bahnstrecke und Oberleitungen für 200 km/h, von denen ca. 19 Kilometer im Zusammenhang mit dem Tunnel und ca. 6 Kilometer außerhalb des Tunnels auf dänischer und deutscher Seite liegen.
Bei der endgültigen Ausschreibung wird Femern A/S den Schwerpunkt auf Preis, Methoden und Organisation legen, die das Risiko bei der Ausführung minimieren, sowie auf Lösungen, die den schwierigen Platzverhältnissen im Tunnel Rechnung tragen.
Außerdem muss der Auftragnehmer die Arbeiten klimafreundlich durchführen - einschließlich einer klaren Vorgabe für die CO2-Emissionen während der Bauzeit.
Die Ausschreibung wird als Verhandlungsverfahren durchgeführt, und nachdem die vier Konsortien feststehen, kann nun der Dialog mit jedem einzelnen Bieter beginnen, so Kirsten Christensen.
Eine solide Grundlage
"Mit den vier Teilnehmern haben wir eine solide Grundlage für den weiteren Wettbewerb und freuen uns auf einen engen und intensiven Dialog. Wir erwarten, dass uns technische Lösungen präsentiert werden, die im Eisenbahnsektor absolut führend sind", sagt Kirsten Christensen.
Femern A/S rechnet damit, die endgültigen Angebote der Bieter Mitte 2024 zu erhalten. Der Auftrag könnte dann spätestens Anfang 2025 vergeben werden, und die Inbetriebnahme könnte kurz danach erfolgen.
Umweltfreundliche Schnellverbindung für den Verkehr
Wenn der Tunnel mit elektrifizierter Schienenstrecke im Jahr 2029 fertiggestellt ist, wird er eine umweltfreundliche Schnellverbindung für den Güter- und Personentransport mit der Bahn nach Europa darstellen, mit einer Fahrzeit unter dem Fehmarnbelt von sieben Minuten und einem eingesparten Umweg von ca. 160 Kilometern im Vergleich zu heute.
Die Bauarbeiten in Rødbyhavn und Puttgarden sind in vollem Gange. Bis zu 2.000 Menschen sind mit dem Bau der Tunnelfabrik und der Herstellung der Tunnelelemente beschäftigt.